DWI-Weinakademiker Workshop

Zu einem spannenden Weinakademiker-Workshop lud das Deutsche Weininstitut (DWI) alle Weinakademiker und WSET-Studenten am Montag, den 6. Februar 2017. Eine perfekte Symbiose, weil sich am Tag vorher bereits die regionalen Köpfe des Clubs der Weinakademiker in Geisenheim zu einem „Netzwerk Kick Off“ getroffen hatten. Also zwei Tage Weinwissen und Weiterbildung pur!

Los ging es am Vorabend mit Christian Ress, der zur blauen Stunde beispielhaft über das WINEBANK-Konzept und die Zukunft seines vinophilen Franchise Systems plauderte. Anschließend lud das Deutsche Weininstitut die die Weinakademiker und WSET-Studenten zu einer fulminanten „Reifeprüfung“ und zu einem anschließenden Käsefondue in die neuen Räume von Urban Kaufmann und Eva Raps. Die beiden „Jung-Winzer“ haben die Mauern des etwas in die Jahre gekommenen Weinguts Hans Lang geöffnet, mit strahlenden Intensität, einer neuen Front und einer angenehmen, alpenländisch-germanischer Ordnung versehen. Nicht nur der erhellende Lichteinfluss, sondern auch die klare Weinlinie von Urban Kaufmann und Eva Raps überzeugt mit frischer Frucht und lebhafter Strahlkraft.

Programm: DWI Weinakademiker Workshop 2017 – Neue Wege in der Weinvermarktung

Nach dem flüssigen Intro von Urban Kaufmann und Eva Raps moderierte Peter Weritz mit großem Verve die „Reifeprüfung und gibt ganz nebenbei viele wichtige Informationen über den Umgang mit reifen Weinen preis. Peter Weritz ist einer der versiertesten Kenner reifer Riesling-Weine! Es ist eine große Freude mit ihm in die Tiefen der Reife hinabzusteigen! Zu später Stunde erläutert er das Benefiz-Projekt „Wine saves Live e.V.“ Die Weine für die „Reifeprüfung“ kamen aus den unterschiedlichsten Quellen: So steuerte das Deutschen Weininstitut zu dieser beeindruckenden Probe einige der Trouvaillen bei, Ansgar Schmitz sorgte für ausgesuchte Moselraritäten und last but not least spendierte Peter Weritz das abendliche Highlight, eine 1949 Rauenthaler Langenstück Auslese vom Winzerverein Rauenthal.

Weinliste „Reifeprüfung“

Steffen Schindler und Ulrike Lenhardt empfingen am folgenden Morgen 42 wissenshungrige Weinakademiker und WSET-Studenten mit Kaffee, Tee und Croissants. Zum Wachwerden blieb nicht viel Zeit, das Programm hatte es in sich. Steffen Schindler informierte über die vielseitigen Tätigkeiten des Deutschen Weininstituts im In- und Ausland. So erfuhren die Zuhörer viele spannende Details über die regen DWI-Aktivitäten, Zahlen und Fakten. Anschließend  erfuhren wir beispielhaft und ausgesprochen anschaulich von Hans Kohl, International Director of Sales, der Firma Franz Wilhelm Langguth Erben, wie man als Kellerei aktive Kundenbindung betreibt. „Franz Wilhelm Langguth Erben ist eine weltoffene Markenwein-Kellerei, deren Produkte in über 100 Ländern vertreten sind. Wir freuen uns über jede Berichterstattung – sei es über unsere Weine oder unser Unternehmen. Und da gibt es immer etwas zu erzählen. Viele Aktionen wie z.B. die Erben Rooftop Winebar in Berlin im Sommer 2016 oder unsere Erben Inspiration Poetry Slam Veranstaltungen haben nicht nur bei unseren Konsumenten, sondern auch in der Presse reges Interesse gefunden – siehe Pressemitteilungen und Fotodatenbank.“

Foto Steffen Schindler
Foto Steffen Schindler

Schluck! Wir müssen aufhören, weniger zu trinken
Ist Print in Zeiten von Social Media & Co. überhaupt noch zeitgemäß? Mit ihrem kurzweiligen Vortrag entzog Julia Klüber möglichen Kritikern jedwede Grundlage. Charmant berichtete sie über die Ziele, Beweggründe und Redaktionsarbeit des engagierten Teams. Mit junger, frecher Sprache und entsprechenden Fotos mischt das Schluck-Team die klassische Magazin-Szene erfrischend auf.

Generation Riesling
Mega Erfolgsprojekt des Deutschen Weininstituts und wahrscheinlich die größte Jungwinzer-Vereinigung weltweit. Die Generation Riesling feierte im letzten Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Die Mitglieder der Generation Riesling dürfen nicht älter als 35 Jahre sein. In der Regel sind sie hervorragend ausgebildet, international ausgerichtet. Sie sind bereit, in der Weinwirtschaft Verantwortung zu tragen, als Imageträger aufzutreten und gemeinsame Interessen zu vertreten. Sie sind sozusagen coole Botschafter einer modernen, hochwertigen und dynamischen Weinerzeugung in Deutschland. Innerhalb der Gruppe treffen unterschiedliche Strömungen und Charaktere aufeinander. Trends, Stile und unterschiedliche Tendenzen werden diskutiert. So stellten uns die drei Winzer sehr unterschiedliche Konzepte vor: Während bei Franziska Schätzle ein bodenständiges, herkunftsorientiertes Grauburgunder-Konzept im Vordergrund steht, geht es bei Wolfgang Bender zwangsweise etwas marketingorientierter zu. Schließlich war er von heute auf morgen darauf angewiesen, das notwendige Geld für den Erhalt des Betriebes zu erwirtschaften. Marc Weinreich baut neben seiner klassischen Riesling-Kollektion einen Zweig der „Natural Weinerzeugung“ auf. Für diesen Weissweinstil mit Maischegärung sieht er eine klare Zukunft. Die folgende, spannende Diskussion zeigt, dass niemand in der Weinszene schläft. Ganz im Gegenteil: Weiterbildung und -entwicklung ist mehr als nur en vogue, jedes der drei Konzepte hat seine individuelle Berechtigung. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Jeder muss für sich den passenden Plan entwickeln.

Foto Ulrike Lenhardt | von links nach rechts Wolfgang Bender, Pfalz; Marc Weinreich, Rheinhessen; Franziska Schätzle, Baden
Foto Ulrike Lenhardt | von links nach rechts Wolfgang Bender, Pfalz; Marc Weinreich, Rheinhessen; Franziska Schätzle, Baden

Orange und Natural Wines
Manuel Bretschi, beim DWI für Aus- und Weiterbildung verantwortlich, berichtete eindrucksvoll über die Herstellung und die Marktrelevanz der „Orange- und Natural“ Entwicklung. Mit beispielhaften Weinen präsentiert er uns die unterschiedliche Typizität dieser meist maischevergorenen Weissweine. Das dieser Weintyp für Diskussionsstoff in der Runde der Weinakademiker sorgte, muss man fast gar nicht erwähnen.

Fazit
Ein spannender, intensiver Workshop auf hohem Niveau! Großer Dank an das Deutsche Weininstitut (DWI), Monika Reule, Steffen Schindler, Ulrike Lenhardt und Manuel Bretschi.

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