TREFFPUNKT WEITERBILDUNG
Weindiversität & Bodenhaftung
Köln, 26.3.2020 | In den letzten Jahren hat sich die Fachveranstaltung „Boden- und Weindiversität“ von einem zarten Pflänzchen zu einer regelmäßigen Institution in Sachen Weiterbildung entwickelt. Garant für den Erfolg sind sowohl zeitgemäße Themen, spannende Verkostungsbeispiele und nicht zuletzt der internationale Blickwinkel sowie die wechselnden Standorte. So gastierte das angesehene Symposium bereits am Weincampus und DLR in Neustadt, am DLR in Oppenheim und auf der Festung Marienberg in Würzburg. Erklärtes Ziel der Organisatoren ist es, eine dynamische Weiterbildungs-Serie auf hohem Niveau für Gastronomen, Sommeliers, Weinakademiker, Dip-WSET’s, den Fach- und Einzelhandel, Journalisten und Winzer zu schaffen.
Der Boden prägt die sensorischen Eigenschaften und die Qualität des Weines, der auf ihm gewachsen ist. Aber welche Rolle spielt der Winzer in dem Prozess, den Boden sensorisch im Weinglas erfahrbar, transparent zu gestalten. Welchen Einfluss nehmen weinbauliche Maßnahmen, der Klimawandel und kellerwirtschaftliche Aspekte bei der sensorischen Ausprägung des Terroirs? Das sind nur einige der Fragen, die in den jeweiligen Symposien aus unterschiedlicher Sicht beleuchtet werden.
Anlässlich der Auslobung des Weinbergsboden als „Boden des Jahres“, hob im Jahr 2014 Prof. Dr. Ulrich Fischer, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, gemeinsam mit seinen wissenschaftlichen Kollegen der Hochschule Geisenheim University und den Landesämtern für Geologie in Rheinland-Pfalz und Hessen das erste Symposium „Boden- und Weindiversität“ aus der Taufe . Die Sommelière Christina Fischer stellte damals ihr Projekt Weinparcours® vor und erkannte die Wertigkeit dieser Vorträge für ihre eigene Branche – die Gastronomie und den Weinfachhandel.
Im zweijährigen Wechsel folgten dann 2015, 2017 und 2019 weitere Auflagen des Boden- und Weindiversitäts-Symposiums. Dabei kam die „Wechselwirkung Boden-Rebe-Wein“ von Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Hochschule Geisenheim University ebenso auf’s sprichwörtliche Tablett wie die Frage, ob es ein „Terroir der Hefen“ gebe, welchen Einfluss Boden und Wasser auf die Rebe und die Umwelt haben, sowie internationale Terroir-Konzepte und Exkursionen mit Dr. Ernst-Dieter Spies, Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz.
Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Hochschule Geisenheim University, berichtete über mögliche Einflüsse des Klimawandels auf die Terroirausprägung und Prof. Kees van den Leuuwen, Bordeaux Sciencs Agro, wie man weinbaulich darauf reagieren kann. Jean Claude Hofstetter, Geologe aus der Schweiz referierte „wie Terroir die Mineralität bestimmen kann“ und Kimmo Sirén aus Finnland stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Fischer neuste Erkenntnisse aus dem EU Microwine Project „Impact of different terroirs on the dynamics of microorganisms during spontaneous fermentation“ vor. Einen großartigen Showdown lieferten sich von Dr. Herrmann Kolesch und Herrmann Mengler präsentierten fränkische Silvaner mit österreichischen Grünen Veltlinern, gecoacht von Prof. Dr. Astrid Forneck, Universität für Bodenkultur in Wien. Wer mehr über die anderen Vorträge, Podiumsdiskussionen und Verkostungsthemen wissen möchte, kann sich gerne unter diesem LINK informieren.
Auch für das zwischenmenschliche Wohl wird bei diesen hochwertigen Symposien intensiv gesorgt. Das gilt vom alljährlichen Angrillen der regionalen „Terroir Wildschwein-Bratwürste“ bis hin zu beispielhaften Verkostungen mit rheinhessischen Winzern, die mit Rieslingen der MAXIME HERKUNFT beeindruckten oder den Escherndorfer Winzer mit ihrer unglaublichen Silvaner-Vielfalt. Höhepunkt ist das alljährlich „Terroir’istische“ Get together mit dem Motto: „Teile Deinen Lieblings-Terroirwein mit den anderen Teilnehmern!“ Dazu bringt jeder Seminar-Teilnehmer seinen persönlichen Favoriten in flüssiger Form als Terroirprobe mit. 😉
Übrigens: Als Gastgeber des Boden- und Weindiversität Sympoisums #5 im nächsten Jahr wurde vom Organisationsteam die Hochschule Geisenheim Universität angefragt.