8.2.2026 | Wurzelwerk – die leise Stimme des Terroirs

Cooler Besuch! Stefanie & Alwin Jurtschitsch, Johannes Hasselbach und Theresa Breuer sind zu Gast in der wineBANK Köln. Einstimmung mit köstlichen Gunderloch, Jurtschitsch & Breuer „Apero“ Flights, anschließend folgt eine spannende Wurzelwerk-Verkostung. Nun wollt Ihr wissen, was es mit dem Wurzelwerk auf sich hat, oder?

Worum es hier überhaupt geht? 
Gemeinsam haben die Wurzelwerk-Winzer so einiges: Ihre Weingüter gründen auf eine lange Weinbautradition und durchleben einen stetigen Wandel. Sie alle sind der gleichen Idee und Philosophie von Wein verfallen, sind weit gereist und haben Vieles ausprobiert. Diese Menschen sind aber vor allem eines: Sie sind Freunde, die unkonventionell und mutig nach neuen Wegen suchen und dabei die Begriffe „Heimat“ und „Terroir” für sich neu definieren.

Vier Menschen, Die ihr Terroir haargenau beobachten, kennenlernen und ergründen. Die dem Boden die Chance geben, zu ihnen zu sprechen und die “leise Stimme des Terroirs” hören können. Vier Menschen, die die Begriffe Boden, Heimat und Riesling neu definieren.

Das Projekt Wurzelwerk stößt freilich an die Grenzen der Weinbaugesetzgebungen jener beiden Länder, in welchen die beteiligten Weingüter ihren Unterhalt bestreiten. Die aktuell gültigen Weingesetze – das muss man ihnen zugutehalten – wollen eine Täuschung des Konsumenten vermeiden. Und das ist gut und richtig so. Die Wurzelwerk-Winzer stehen nicht gegen diese Gesetzgebungen, wollen sich aber von bestehenden Auflagen auch nicht von ihrem Projekt abhalten lassen, das sie ganz im Sinne der Herstellung guter und einwandfreier Spitzenweine erkennen.

Da es im Begrifflichen der Bezeichnung „Qualitätswein“ nicht erlaubt ist, landesfremde Trauben im eigenen Keller auszubauen, mussten sie sich folglich etwas einfallen lassen, um dieses Projekt der Legalität zu überantworten. Daher stehen die historischen Lagenbezeichnungen nicht auf dem Etikett und die Weine sind bloß als “Europäische Tafelweine” deklariert. Das ist die hierfür zulässige Bezeichnung. Zur Würdigung ihrer Lagen haben sie vereinfachte Namen gewählt.

DIE NONNE
Deutschland ist das Land, in dem sie den Weinlagen originelle Namen geben. Man denke nur an „Kröver Nacktarsch“, „Trittheimer Apotheke“ oder „Bernkasteler Doctor“. Die Rheingauer Lage hingegen verdankt ihren Namen dann doch recht banal jenen Nonnen des Klosters Tiefenthal (Bistum Limburg), die diese Hanglage über Jahrhunderte händisch bewirtschafteten. Die Ordensschwestern lebten in jener spätklassizistischen Villa, die auch heute noch auf halber Höhe die Weinberge überragt. Die Lage ist im Alleinbesitz des Weinguts Breuer und somit eine der seltenen Monopollagen Deutschlands, wo sich sonst meist viele Weingüter die Parzellen bekannter Weinlagen teilen. Die Weingärten sind nach Süden und Südwesten ausgerichtet, gehen von 108 bis 183 Meter Seehöhe und haben eine Hangneigung von 28 bis 57 Prozent. Hier werden vor allem Rieslingtrauben geerntet, einige wenige Stöcke Spätburgunden komplettieren die Rebfläche. Der Boden ist nahezu frei von Kalkgestein und setzt sich Phyllitschiefer und Quarziten zusammen, die von einer Schicht aus Löss und Lehm bedeckt sind. Phyllitschiefer ist die Zwischenstufe zwischen Ton- und Glimmerschiefer, er ragt – dort, wo er nackt ist und ohne Auflage bleibt – grau aus dem Berg und sorgt in Breuers Riesling für eine kühle, den Salzen hörige, mitunter stark bestimmende Mineralität, die meist erst nach Jahren in eine dann aber unerhört brillante Eleganz übergeht. Rieslinge aus diesem Terroir sind allesamt so genannte Langstreckenläufer; also Weine, die für mindestens fünf bis sieben Jahren nach ihrer Fertigstellung im Keller liegen sollten, bevor man auch nur daran denkt, eine Flasche aufzumachen.

DER ROTE
Die Lage Rothenberg umfasst rund 20 Hektar und liegt am Nordende des Roten Hanges zwischen Nackenheim und Nierstein – direkt am Rhein. Ca. 5 Hektar davon bilden das Herzstück des Rothenbergs. Die Gesteine aus der Zeit des Oberrotliegenden (ca. 280 Mio. Jahre) kamen im Tertiär durch die Absenkung des Rheingrabens als südöstlich, zum Rhein hin abfallende Steilhänge wieder an die Oberfläche. Der Rothenberg hat rote Tonsteinplatten, in die dünne Kalkadern eingelagert sind. Die rote Farbe ist auf Eisenverbindungen (Hämatit) zurückzuführen, die sich unter den subtropischen Klimaverhältnissen gebildet haben. Der Rothenberg besitzt eine Hangneigung zwischen 30 und 80 Prozent. Seine Weine mit der feinen Mineraltität des Rotliegenden verfügen über eine sehr hohe Lagerfähigkeit. Hier gedeihen Rieslingreben, die rassige, feinfruchtige und elegante Weine hervorbringen.

DER HEILIGE
Der Heiligenstein ist ein Bergrücken und Ausläufer des Manhartsbergs in Zöbing im Kamptal / Niederösterreich. Seine Höhe beträgt bis zu 360 m NN. An seinem Fuße im Südwesten fließt der Fluß Kamp. Diese geologische Besonderheit „Perm“ ist ca. 270 Mio. Jahre alt. Die Bodenart ist ein komprimierter Wüstensandstein mit viel Quarz und einem hohen Silikatanteil. Der Wald auf dem Plateau bringt dem Heiligenstein Kühle und Feuchtigkeit; dies ist wichtig, denn es ist die exponierteste und wärmste Lage im Kamptal. Zwischen den Rebflächen findet sich eine Flora und Fauna, wie sie sonst nur in weit südlicheren, mediterranen Gegenden anzutreffen ist. Über den Namen Heiligenstein existieren einige Mythen. In der Vergangenheit hieß er Hellenstein bzw. Höllenstein. Da die meisten Weingärten in Kirchenbesitz waren, benannte man den Berg irgendwann in „Heiligenstein“ um. Höllenstein kommt übrigens nicht von der dortigen höllischen Hitze, sondern von Halde und bedeutet einen abrupten Abbruch, sprich Gefälle. Der Riesling gedeiht am Heiligenstein in einer besonders feinwürzigen Ausprägung.
Quelle: https://wurzelwerk.org/

Wo?
wineBANK Köln, Sedanstraße 2, 50668 Köln

Wer?
Weinakademiker, DipWSET Studenten, wineBANKER, Sommeliers, Händler und Weinfreaks

Das Kleingedruckte:
Weinakademiker zahlen € XXX, DipWSET Studenten, Vinissima und wineBANKER € XXX und alle anderen Teilnehmer € XXX inkl. Wein, Gerolsteiner Mineralwasser und einem kleinen Imbiss.

Wann?
Sonntag, 8. Februar 2026 => 16.00 – 21.00 Uhr. Einlass ab 15.30 Uhr.

Stornogebühren:
Stornierung kostenlos bis zum 1.2.2026. Danach fallen die vollen Kosten an oder Ihr müsstet Euch gegebenenfalls um einen „Ersatz-Verkoster*In“, der/die Euren Platz einnimmt, kümmern.

Stand: 23.10.2025 | Christina Fischer

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