Clos Mogador Vertikale >>> Akt 1 und Akt 2

Eine Vertikale in rund zwei Duzend Jahrgängen zu Ehren von René Barbiers Lebenswerk
Vor über dreißig Jahren, in den 1980ern haben die von beharrlichem Idealismus geleiteten Pioniere René Barbier (Clos Mogador), José Luís Pérez (Mas Martinet, Cims de Porrera), Daphne Glorian (Clos Erasmus) und Carlos Pastrana (Clos l’Obac) diese beeindruckend ursprüngliche – damals fast ausgestorbene Weinregion – aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Etwas später stiess Alvaro Palacios (L’Ermita, Finca Dofí, Les Terrasses) hinzu.

Zurück in die Zukunft
Eine ähnliche Verkostung haben wir bereits vor vielen Jahren mit großem Erfolg durchgeführt. Völlig begeistert vom Potential und der Entwicklung der Clos Mogador Weine bietet der Weinakademiker Club am 6. November 2022 und am Donnerstag, den 24. November 2022 in der Kölner wineBANK erneut die Möglichkeit, rund zwei Dutzend Jahrgänge von René Barbiers Kultwein „Clos Mogador“ gemeinsam mit der Importeurin Sidika Michiels, La Tienda, und Sommelière Christina Fischer zu verkosten.


Ursprung

Wenn man von der Autostrada N 420 nach in Richtung Porreira abbiegt, wähnt man sich bereits am Ziel. Ein Trugschluss, denn die folgenden zwölf Kilometer erweisen sich als recht kurvenreich und erfordern eine weitere halbe Stunde Autofahrt. Hier geht es langsam zu. Die steinig-graue Schieferlandschaft mit ihrer ungezähmten Vegetation und den teilweise verfallenen, sanft in die Landschaft eingebetteten Dörfchen entschleunigt auf natürliche Weise und versetzt ihre Besucher gewissermaßen in eine andere Welt. Der leicht marode, dennoch faszinierende Charme erinnert eher an lange vergangene Zeiten als an unsere hektische Gegenwart.

Auf einem alten Landsitz, den René Barbier in Gratallops gekauft hat, hat er Mitte der 1980er Jahre seine eigene Domaine geschaffen: „Clos Mogador“. Diese Gegend ist für ihren außergewöhnliche Schieferboden bekannt. Dieses Dorf, das vor dreißig Jahren weniger als hundert Einwohner hatte, zählt heute mehr als tausend Bewohner.

René hat Wein sprichwörtlich im Blut: Nach seiner Ausbildung in Burgund und an der Universität von Bordeaux hat René Barbier überall in Frankreich Praktika absolviert, unter anderem bei Château Pétrus. 1989 hat er nach zehn Jahren harter Arbeit – in der Woche arbeitete René als Weinhändler, am Wochenende widmete er sich dem Hausbau und der Bearbeitung seiner Weinberge – seine erste Weinernte eingefahren. Um einen in seinem damaligen Sinn bestmöglichen Wein zu produzieren, pflanzt er neben den autochthonen Rebsorten Garnacha und Carinena auch die Klassiker Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Obwohl René modernste Kenntnisse und Techniken nutze, kümmerte er sich ebenso bis ins Extrem auch um die kleinsten Details.

Im Laufe der Jahre ist es René Barbier mit harter Arbeit gelungen, alte Traditionen aufzubrechen, mit der Neuzeit zu verbinden und in seinen Weinbergen biologische Vielfalt und ein gesundes Öko-System zu erzeugen. Mit seiner nachhaltigen Persönlichkeit hat der gebürtige Franzose dem Priorat zu weltweiter Anerkennung verholfen und dafür gesorgt, dass diese urwüchsige Region, knapp 140 Kilometer südwestlich von Barcelona, weltweit bekannt und zu einer der renommiertesten Weinregionen Spaniens wurde. Mittlerweile sind René Barbiers Weine in die Nähe der großen spanischen Namen wie Vega Sicilia, Pingus und Mas la Plana bestehende Elite gerückt und besitzen weltweites Renommee. Damit war der Grundstein für seine persönliche Entwicklung gelegt. Heute bevorzugen seine Söhne René Junior, Christian und Anderson biodiverse Artenvielfalt, zwischen den Rebstöcken wurden Obstbäume, Mandelbäume, Olivenbäume und Blumen gepflanzt. Die Nachbarn bezeichnen die Rebzeilen der Barbiers deshalb als „dreckig und ungepflegt“

Was?
Verkostung der Weine, die René Barbier sein gesamtes Leben im Priorat begleitet haben => Eine spannende Clos Mogador Vertikale – in zwei Akten – mit fast allen Jahrgängen seit 1989 ♥

Wann?
Clos Mogador TEIL 1 >>> Sonntag, 6. November 2022 => 14 – 18.00 Uhr >>> Jahrgänge 1990, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2006, 2010, 2013, 2014, 2016 
Clos Mogador TEIL 2 >>> Donnerstag, 24. November 2022 => 19 – 23.00 Uhr >>> Jahrgänge 1996, 1997, 1998, 2004, 2008, 2009, 2011, 2015, 2017, 2018, 2019

Wo?
wineBANK Köln, Sedanstraße 2, 50668 Köln

Wer?
Weinakademiker, DipWSET Studenten, wineBANKER, Sommeliers, Händler und Weinfreaks, max. 30 Teilnehmer.

Hygiene-Maßnahmen?
Es gilt 3Gplus, also dreimal geimpft plus tagesaktuellem Test. Tasting in der wineBANK mit ca. 80 cm Sitzabstand. Inhouse generell „Maskenpflicht“ bis zum Sitzplatz.

Das Kleingedruckte:
Weinakademiker zahlen pro Degustationsrunde € 110, DipWSET Studenten und wineBANKER € 135 und alle anderen Teilnehmer € 150 inkl. Wein, Gerolsteiner Mineralwasser und einem kleinen Imbiss. Im Package kosten beide Degustationen € 189 für Weinakademiker. € 239 für DipWSET Studenten und wineBANKER und € 269 für Gäste.

Stornogebühren:
Stornierung kostenlos bis zum 25.10.2022, bzw. bis zum 15.11.2022. Danach fallen die vollen Kosten an oder Ihr müsstet Euch gegebenenfalls um einen „Ersatz-Verkoster*In“, der/die Euren Platz einnimmt, kümmern.

Stand: 30.8.2022 | Christina Fischer

Anmeldung:

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    René Barbier über Clos Mogador
    „Unsere Tante Elisabeth Barbier, eine begnadete Schriftstellerin mit viel Fantasie, beschrieb in ihrem Buch „Die Menschen von Mogador“ die Aktivitäten, Konflikte, Liebesgeschichten und Enttäuschungen dieser Winzerdynastie. 1979 entdeckten die Nachkommen ihrer Familie eine einzigartige Ecke in einer märchenhaften Region, in der die Rebe gedeiht. Dieses als Priorat bekannte Gebiet ist eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt. Seinen Namen verdankt es dem Priorat aus dem 12. Jahrhundert, dem ersten Kartäuserkloster, das jemals in Spanien errichtet wurde. Die wahren Ursprünge dieser Weinberge lassen sich jedoch bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Heute bedecken die Reben in diesem außergewöhnlichen Mikroklima des Priorats weniger als 2.000 Hektar. Clos Mogador ist ein riesiges Amphitheater aus bröckelndem Schiefer. Die Reben sind von bis zu 1.200 Meter hohen Bergen umgeben und die unteren Enden des Weinbergs werden liebevoll vom Fluss Siurana umschmeichelt. Dieser Fluss fließt unterhalb des gleichnamigen kleinen Dorfes, das auf eine reiche Geschichte zurückblicken kann und in der Vergangenheit einige der kühnsten maurischen Legenden inspiriert hat. Diese außergewöhnliche Umgebung ist in der Lage, das Herz eines jeden Besuchers zu erobern. Die Gefühle, die man empfindet, wenn man sich in einem Weinberg befindet, dessen Früchte von der Höhenlage, der Sonneneinstrahlung und dem Einfluss des Morgentaus abhängen, lassen sich mit Worten nicht beschreiben. Alle Wunder der Natur vereinen sich und bringen einen Wein hervor, der den Namen Clos Mogador trägt. Grenache, Carignan, Syrah und Cabernet Sauvignon lagern in sorgfältig ausgewählten französischen Eichenfässern und kommen erst im richtigen Moment wieder zum Vorschein, voller Versprechen und verborgener Freude. Es handelt sich keineswegs um einen industriellen Prozess. Die wenigen Flaschen des Clos Mogador werden mit viel Liebe und nach den traditionellen handwerklichen Methoden der „Grands Crus“ hergestellt. Entkorken Sie eine Flasche Clos Mogador, lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie den Augenblick. Salut!“ René Barbier

    Chronologische Zusammenfassung der Clos Mogador Historie

    1986: Kauf eines alten Bauernhauses in Gratallops zum Bau des Weingutes.

    1987: Rechtliche Gründung der S.A.T. Gesellschaft (Gesellschaft zur Umwandlung landwirtschaftlicher Erzeugnisse)

    1989: Erster Jahrgang

    1991: Erste Veröffentlichung von Weinen aus dem ersten Jahrgang

    1992: Erster internationaler Artikel in der Zeitschrift „Gault et Millau“, geschrieben von Pierre Chrisol (Sonderausgabe der Zeitschrift mit Schwerpunkt auf den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona).

    1993: Erster Export: 80% der Produktion gehen in die Schweiz.

    1993: Erste Noten für einen Priorat-Wein von Robert Parker: CLOS MOGADOR 92/100

    1998: Erweiterung des Weingutes: Erweiterung um einen Fassraum und Büroflächen

    1999: René Barbier erhält eine Medaille für landwirtschaftliche Verdienste vom Präsidenten der katalanischen autonomen Regierung, Jordi Pujol.

    2000: Erster Jahrgang unseres Weißweins: NELIN

    2000: Unser erster Jahrgang von MANYETES

    2001: Clos Mogador wird von Robert Parker mit 98/100 ausgezeichnet und belegt den vierten Platz auf der Liste der Top 100 Liste 2003 der Zeitschrift Wine Spectator.

    2004: Erster Jahrgang unseres D.O. Montsant Weins: ESPECTACLE

    2004: Unser Wein, ESPECTACLE, wird von Robert Parker mit 99/100 ausgezeichnet.

    2005: Bau unseres Logistiklagers: Logistik-Vins in Falset

    2007: Clos Mogador natives Olivenöl extra wird zuerst hergestellt und zum Verkauf freigegeben.

    2009: Die Weinlese fällt mit einem Fest zusammen, bei dem 30 Jahre Weinberge und 20 Jahre Weinherstellung im Clos Mogador gefeiert werden.

    2010: Gründung der Brennerei Brisfere und Markteinführung von La Quinta Essencia dels Llops, einem Brand aus der Destillation von Clos Mogador Wein und auch Clos Mogador Hefe.

    2011: 20 Jahre Angebote von Robert Parker

    2012: Von diesem Zeitpunkt an wurden wir zertifizierter Biobauer und assimilieren biologisch vielfältige und biodynamische Anbaumethoden.

    2014: Wir beginnen mit der Herstellung des Weins COM TU, im Rahmen des DO MONTSANT.

    2016: COM TU erhält 94-96 Punkte über 100 in der Liste von Robert Parker für den Jahrgang 2016.

    2018: Weinbergserweiterung für Manyetes, Clos Mogador, Nelin und Com Tu

    Die Clos Mogador Philosophie
    Christian, einer von Renés Söhne erklärt seine Sichtweise: „Unser Hauptanliegen ist es, den Boden am Leben zu erhalten und gleichzeitig seine DNA zu untersuchen. Die Kombination von Fachwissen, das den unmittelbaren Bedürfnissen des Augenblicks entspricht. Die Anreicherung des Schieferbodens in Symbiose mit dem proportionalen Wachstum der Reben nach der natürlichen Feuchtigkeit. Schutz vor Erschöpfung des Bodens und Vermeidung schädlicher Verdunstung. Beschneiden, angepasst an die Gegebenheiten der Weinberge und Schutz vor nützlichen Unkräutern. Aussaat bestimmter Pflanzen (Getreide oder ähnliches), die zur Bildung von Biomasse beitragen, sowie Zugabe von Kompost, der sorgfältig untersucht wurde, um der Rebe genau die richtige Nahrung zu bieten. Die Entwicklung der Qualität unserer Weine hängt direkt von unseren Weinbergtechniken ab. Strenge organische Behandlungen und eine gesunde Leidenschaft für die Natur. Clos Mogador ist die Folge vieler Generationen. Diese Generationen waren voller Passion, haben den Moment mit viel Gefühl für Intuition gelebt und viele Erfahrungen und Emotionen erlebt. Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, wir selbst, unsere Kinder und unsere Enkelkinder – wir alle haben die Schönheit und den Duft des wilden Rosmarins genossen, und wir genießen sie immer noch, vermischt mit dem Duft von Thymian und Lavendel. Wir riechen den Boden nach dem Regen und den Ton, der in den Sommermonaten, in denen der Regen knapp ist, hart gebacken wird. Die Felsen werden durch Sonnenlicht erwärmt, ein intensiver Geruch vermischt mit den Gerüchen von Gewürzen und Asche, die beim Winterschnitt von den Ästen verbrannt werden. Wir leben mit langsam summenden Kornflaschen zur Erntezeit, die Zikaden singen Lied und in einer kühlen Nacht singen die Frösche herzlich und schließen uns den Grillen an. Der Frühling blüht und wir erwachen zum Vogelgesang. Die Vögel helfen in ihrer Promiskuität bei der Bestäubung und produzieren neue Früchte, die geerntet werden. Die Insekten fliegen von Blume zu Blume und erschaffen einzigartige Kreaturen, fleischige Beeren mit wunderbarem Geschmack und einen Duft, der nie wieder erlebt werden kann. Die Weinberge sind übersät mit Olivenbäumen, Obstbäumen und auch nicht weit entfernt, einige Steineichen mit ein oder zwei Pinien, die unseren Blick stören. Feigen, Mandeln, Früchte umgeben von Sträuchern aller Art, Blumen blühen zu jeder Jahreszeit, die das ganze Jahr über die Luft mit Gerüchen durchdringen… Ich bin besessen von dem Begriff „Terroir“. Ein Wein ist eine Momentaufnahme davon, wo er hergestellt wurde. Ein Winzer, der nicht mit seinen Reben lebt, verwandelt sich fast automatisch in den schlimmsten Feind des Geistes eines großen Weines. Ich persönlich lebe neben meinen Weinbergen und muss ihre Anwesenheit spüren können. Die daraus resultierenden Trauben sind es wert, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie genug Sonne oder zu wenig haben. Geht es ihnen heute gut? Riechen sie heute süß? Leuchten die Blätter hell? Sind die Rebentriebe glücklich? Das erste, was zur Herstellung eines Qualitätsweins beiträgt, ist der Schnitt der Reben: Das gibt der Reben die Kraft, sich zu entfalten, ihr Bestes zu geben und gesund zu bleiben… Quelle: http://www.closmogador.com/

    Wie der Wein entsteht
    Bei der Weinlese wird der Zeitpunkt für das Schneiden der Reben genau festgelegt. Die geernteten Trauben werden einzeln von Hand sortiert, bevor sie sanft von einer über hundert Jahre alte vertikale, manuelle Presse gequetscht werden. Die Maische vergärt in offenen, aufrechtstehenden 500 Liter-Fässern. Anschließend reifen die Weine in Fässer aus Holz oder Zement, aber niemals in Edelstahl. Vor der Füllung wird nicht filtriert. Kurz gesagt, René Barbier lässt die Methoden eines vergessenen Zeitalters wiederaufleben. Seine Söhne arbeiten heute mit lediglich minimalen Veränderungen im Keller, der wahre Grundstein wird im Weinberg gelegt. In der Vergangenheit haben die Winzer der Gegend Renés Tun eher skeptisch beäugt, was ihn und seine Söhne allerdings wenig kümmert. Sie werden auf keinen Fall aufhören sich weiter zu entwickeln und ihren Weg zu gehen.

    Priorat, Wein & Wissen, Weinprobe, Weinwissen, wineBANK Köln

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