DWI-Sommelier Cup 2020

Maximilian Wilm, Betriebsleiter und Sommelier der Hamburger Kitchen & Wine Location Kinfelts, hat es geschafft! Nachdem er in den vergangenen Jahren jeweils einen verdienten 2. und 3. Platz belegte, gewinnt Maximilian Wilm in diesem Jahr den DWI-Sommelier-Cup. Den zweiten Rang erzielte Sebastian Lübbert aus Stuttgart, dicht gefolgt von Patrick Wilhelm aus Bensheim.

Der Wettbewerb
Das Deutsche Weininstitut (DWI) führt diesen hochkarätigen Contest bereits seit zehn Jahren durch. Der DWI-Sommelier Cup ersetzt den früheren Weinkellner-Wettbewerb und fordert von den jungen Teilnehmern nicht nur fachliches und theoretisches Wissen, sondern auch Konzentration, Struktur und Kompetenz im gastronomischen Alltagsleben. Der DWI-Sommelier Cup hat sich in den letzten Jahren zu einer erfolgreiche Nachwuchs-Kampagne des Deutschen Weininstituts entwickelt, welcher Qualität und die Vielfalt der deutschen Weine in den Vordergrund stellt und in diesem Jahr sehr versiert und äusserst kurzweilig von der äußerst charmanten Romana Echensperger MW, moderiert wurde.

Rund fünfzig junge Sommeliers pilgern alljährlich nach Mainz, um sich mit ihren Kollegen zu messen und ihr Weinwissen unter Beweis zu stellen. Manch einer der heute arrivierten Top-Sommeliers hat sich hier die ersten Meriten erworben. Und manch schlecht vorbereitete Teilnehmer hat es während des Wettbewerbs aus dem sprichwörtlichen Sattel geworfen. Wer hier antritt, muss nicht nur profundes Wissen über deutschen Wein besitzen, sondern es auch punktgenau abrufen können. Zum kleinen Einmaleins gehören neben bestens trainierter Sensorik und entsprechender Wettbewerbserfahrung auch die unerlässliche Theorie. Die jungen Sommeliers müssen alle wichtigen Details der Weinbereitung kennen, die dreizehn Anbaugebiete mit den jeweiligen Rebsorten im Kopf haben, sowie fundiert im deutschen Weinrecht sein und die aktuellen Strukturdaten des deutschen Weinmarktes abrufen können.

Die Teilnehmer
Mit über 40 Weinfachleuten und Nachwuchskräften aus Gastronomie und Handel verzeichnete das DWI in diesem Jahr einen neuen Rekord. Das breit gefächerte Teilnehmerfeld brachte es in diesem Jahr zusammen auf insgesamt 10 Sterne und 290 Punkte im Gault Millau. Entsprechend spannend und hochklassig verlief der zweitägige DWI-Wettbewerb am 27. und 28. Januar 2020 im Atrium Hotel in Mainz. 

In der Regel stammen die Gewinner aus Betrieben, die auf gut ausgebildete Mitarbeiter setzen und in deren Weiterbildung investieren. Das sind kleine Bistros, Weinbars, Gourmet-Restaurants aber auch der Fachhandel sowie der Einzelhandel, denn auch hier wird vermehrt eine vielschichte Expertise im Umgang mit Wein erwartet.

Sebastian Lübbert, Sommelier im BIX Jazzclub in Stuttgart, antwortet Romana Echensperger MW auf die Frage nach seiner Motivation: „Mich reizt, dass ich für den DWI-Sommelier Cup lernen muss. Das bringt mich weiter und erhöht meinen persönlichen Wissenstand. Dabei bin ich auch ein bisschen stolz, bei über vierzig Teilnehmern das Finalisten-Trio erreicht zu haben.“

Die Jury
besteht aus Vertretern der Sommelier-Union Deutschland, der Deutschen Wein- und Sommelierschule, der Hotelfachschule Heidelberg und Fachjournalisten. Die Teilnehmer bewerten die Aufgaben und wählen die Gewinner:

Die Gewinner

Die Prüfungsanforderungen des Sommelier Cups 2020
Hier hatten die Teilnehmer zunächst weitreichende Kenntnisse über die typischen Rebsorten-Merkmale heimischer Weine nachzuweisen, mussten Strukturdaten zum Weinbau und Weinmarkt parat haben und ihr Wissen zur Weinbereitung und Weinrecht unter Beweis stellen. Weitere Schwerpunkte bildeten Aufgaben zu Wein und Speisen, die Charakterisierung renommierter deutscher Weinlagen und natürlich die Verkostungen, bei denen Weine aus allen deutschen Anbaugebieten nach Herkunft, Jahrgang und Rebsorte zugeordnet werden mussten und deren Highlight eine Raritätenprobe mit teils über 25 Jahren gereiften Weißweinen darstellte. Manch einer der Sommeliers war jünger als die von ihnen verkosteten Trouvaillen.

In der Endrunde degustierten und beschrieben die drei Finalisten beeindruckend zwei verdeckte Weine, nannten Speiseempfehlungen zu drei vorgegebenen Weinen und beantworteten eine Vielzahl von Fachfragen innerhalb von 90 Sekunden. Diese Endrunde samt Blind-Tasting bewältigte der diesjährige Sieger Maximilian Wilm äußerst souverän mit entsprechender Fachkenntnis und der erforderlichen Präzision. Seine detaillierte Wein-Beschreibungen brachten den gewünschten Erfolg, Sebastian Wilm legte sich folgerichtig auf die entsprechenden Rebsorten und Anbaugebiete fest. Im zweiten Teil galt es drei Weine zu beschreiben und ihnen korrespondierende Gerichte zuzuordnen. Wichtig war dabei eine treffsichere und nachvollziehbare Aussage, warum eben genau diese ausgesuchten Zutaten zu dem ausgesuchten Weinpartner passen.

Der Gewinn
Die stolzen Sieger erhielten attraktive Geldpreise im Wert von insgesamt 3.250 Euro. Als Sieger des Wettbewerbs darf Maximilian Wilm zusätzlich an der „Sommelier Summer Class 2020“, dem jährlichen Treffen internationaler Sommeliers in Geisenheim teilnehmen.

Last but not least: Die ehemaligen Abräumer des DWI-Sommelier-Cups!
In der „Hall of fame“ des DWI-Sommelier-Cups finden sich einige der arriviertesten deutschen Sommeliers. Sie alle haben nächtelang für ihren Erfolg gepaukt und hart trainiert. Hier trifft sich die Riege der Nachwuchs-Sommeliers und alle wollen gewinnen! Aber ganz so einfach ist der DWI-Sommelier Cup dann doch nicht zu holen… 

  • 2018 ⇨ Jo Wessels, Sommelier im Restaurant OPUS V**, Tristan Brandt in Mannheim
  • 2016 ⇨ Timo Weisheidinger, Sommelier im Lukas Restaurant in Schärding
  • 2015 ⇨ Christian Connerth, Commis-Sommelier im Restaurant Wein am Rhein in Köln
  • 2014 ⇨ Björn Zimmer, Restaurantleiter und Sommelier im Schlosshotel Hugenpoet in Essen
  • 2013 ⇨ Jenny Kunaschk, Sommeliere, Arosa Travemünde
  • 2012 ⇨ Tommy Hergenhan, Sommelier im Landhaus Eggert in Münster
  • 2011 ⇨ Melanie Layer, Manufaktur Jörg Geiger im württembergischen Schlat
  • 2010 ⇨ Melanie Panitzke, Sommelière, Fischers Weingenuss & Tafelfreuden, Köln

In den Jahren vorher nannte sich dieser Contest „Weinkellner-Wettbewerb“, im Vordergrund stand eher das theoretische Wissen um den deutschen Wein. Gewinnen konnte, wer nächtelang gebüffelt hatte. Aber das Deutsche Weininstitut hat die Zeichen der Zeit erkannt und den Wettbewerb zum Sommelier-Cup modifiziert. Sinnvollerweise bezieht sich der Wettbewerb heute eher auf das Berufsbild eines Sommeliers – jedoch immer in Verbindung mit deutschem Wein.

Verantwortlich für den DWI-Sommelier Cup
Manuel Bretschi, heute Ressortleiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung des Deutschen Weininstituts, belegte als Student der Internationalen Weinwirtschaft in Geisenheim im Jahr 2010 bei eben diesem DWI-Sommelier-Cup den 3. Platz. Er weiß also ganz genau, wie sich die jungen Weinfachleute fühlen, wenn sie über den Theoriebögen schwitzen oder überlegen, ob der Rückschluss auf das Anbaugebiet beim „Blind-Tasting“ der richtige Treffer war. Jedenfalls schafft es Manuel Bretschi jedes Jahr mit Bravour, die Teilnehmer des DWI-Sommelier Cups zu fordern und sie mit seinen kurzweiligen, aber auch kniffeligen Fragen in Spannung zu versetzen. Zudem hat Manuel Bretschi feinfühlige Verbesserungen in den Ablauf dieses Wettbewerbs integriert. Heute präsentiert sich dieser Wettbewerb wohltuend berufsbezogen. Hier können die jungen Weinfachleute neben ihrem theoretischen Wissen eben auch in der Praxis punkten. Welcher Wein zu welcher Speise? Aber bitte mit der passenden Erklärung, warum das Pairing funktioniert. Im DWI-Sommelier Cup ist Fachwissen gefragt. Auf sehr angenehme Art und Weise!

Weitere Informationen:
Manuel Bretschi
Ressortleitung Aus- und Weiterbildung | Abt. Handel und Gastronomie
Deutsches Weininstitut GmbH
Platz des Weines 2
55294 Bodenheim
Manuel.Bretschi@deutscheweine.de
www.deutscheweine.de

Das Résumée
Der DWI-Sommelier-Cup ist für junge Sommeliers ein wichtiger Anreiz und manchmal sogar die erste Wettbewerbs-Erfahrung. Wer teilnehmen möchte, kann eben nicht einfach drauf los plaudern, sondern muss sich gezielt auf diesen Wettbewerb vorbereiten und seine Nase in die entsprechenden Bücher stecken. Was man benötigt, ist ausreichende Motivation zum Lernen. Im Gegenzug folgt daraus resultierende Bildung und unerlässliches Fachwissen! Eine Tatsache, die in der heutigen Gastronomie-Szene manchmal nicht besonders ernst genommen wird. Angesehene Top-Sommeliers wollen alle sein, an ihrem Fachwissen feilen leider nur wenige. Deshalb spielt dieser Wettbewerb eine führende Rolle in der gastronomischen Nachwuchs-Landschaft. Der DWI-Sommelier Cup führte die jungen Weinfachleute zusammen, durch die detaillierte Wissensabfrage und dem direkten Vergleich mit den Besten lernt jeder Teilnehmer, sich selbst und seinen Wissenstand besser einzuordnen.

Für die Teilnehmer war deshalb der Besuch des amtierenden deutschen Sommelier-Weltmeisters Marc Almert, der im Restaurant Pavillon** im Baur au Lac sowie dem angeschlossenen Weinhandel Baur au Lac Vins in Zürich tätig ist, eine große Motivation. Der 28-jährige Marc Almert dankte den jungen Kollegen für ihren Einsatz und unterstrich dabei nochmals die Wichtigkeit von persönlichem Ehrgeiz, viel Fleiß und vor allem Struktur in Sachen Weiterbildung. Schmunzelnd fügte er abschließend hinzu: „Auch ich habe vor vielen Jahren am DWI-Sommelier Cup teilgenommen. Dass es damals nicht für einen Sieg reichte, war nicht tragisch. Im Gegenteil. Mein Interesse und mein Ehrgeiz waren umso mehr geweckt. Ich setzte mir nach und nach höhere Ziele und nahm an weiteren Wettbewerben teil.“

Weitere Informationen: hier.
Bilder mit freundlicher Genehmigung vom Deutschen Weininstitut und von Christina Fischer
Der Fotograf und das Team Aus- und Weiterbildung | Abteilung Handel und Gastronomie | Deutsches Weininstitut GmbH

Wein; Wettbewerb; DWI; Deutsches Weininstitut;

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